Echte Paella

ist gar nicht so einfach zu machen, deshalb habe ich mich auch noch nie daran gewagt. Am allerbesten schmeckt Paella, die über einem Holzfeuer gegart wurde. Aber ich, die nicht mal ein Kotlett grillieren kann (aussen Kohle, innen roh), kann mir nicht vorstellen, dass ich das so hinkriegen würde.

Zutaten können sein: Kaninchen, Huhn, auf jeden Fall Rippchen, das gibt einen guten Geschmack, dazu Tintenfisch Garnelen oder Kaisergranat, auch Muscheln. Beim Gemüse richtet man sich am besten nach der Jahreszeit. Unerlässlich sind Tomaten, Kichererbsen, rote Paprikaschote und Knoblauch.

Das Wichtigste: der Reis. Da nimmt man einen Markenreis der runden Sorte Bomba. Beim Safran zieht der Kenner den echten vor, etwas gelben Farbstoff kann man ja noch zusätzlich nehmen. Was bei dieser Paella nicht fehlen darf, ist die kleine getrocknete dunkelrote Paprikaschote Ñora. Da ihre Handhabung ziemlich aufwändig ist, ist es besser, das Pulver zu kaufen. Das findet man im Gewürzregal bei Safran und Paprika. Dann vielleicht noch Petersilie und ein Rosmarinzweig und – Olivenöl.

Zu den Mengen sei gesagt: Man braucht von allem nicht so viel, denn das Geheimnis einer guten Paella liegt darin, nur eine geringe Reismenge in der Pfanne zu garen. „Paella de ditet“, sagt man – einen Finger (dedo) breit nur soll sie die Pfanne ausfüllen. Die Fleischmengen kann man beim Metzger erfragen. Die Menge und Größe der Meeresfrüchte richten sich auch nach dem Geldbeutel.

Pro Person rechnet man 80 bis 100 g Reis. Am besten in Tassen abmessen. Auf eine Tasse Reis kommen dann zweieinhalb bis drei Tassen Brühe oder Wasser.

Zubereitung
Der Reis sollte auf keinen Fall gewaschen werden, denn das Korn saugt Wasser auf wie ein Schwamm und nimmt dann später nicht mehr so viel auf. Will man ganze Ñoras verwenden, diese in der Pfanne anbraten und mühsam im Mörser zerstampfen. Oder aufschneiden und das Innere mit dem Messer herausschaben oder gleich das Ñora-Pulver mit gehackter Petersilie, Knoblauch und geriebener Tomate im Mörser vermischen und beiseite stellen.

Nun nacheinander in Olivenöl die Garnelen und den klein geschnittenen Tintenfisch anbraten, jeweils herausnehmen. Ebenso die gewaschene und geputzte geachtelte Paprikaschote. Die vom Metzger für die Paella klein gehackten Fleischstücke rundum knusprig braten und ebenfalls wieder herausnehmen. Nachdem auch das geputzte und zurechtgeschnittene Gemüse im Bratfett geröstet ist, Fleisch wieder dazutun.

Jetzt kommen der Inhalt des Mörsers und der Tintenfisch in die Pfanne, gut umrühren, den Reis zufügen und alles anbraten. Doch nicht zu lange, sonst wird das Korn beschädigt. Heiße Brühe oder Wasser aufgießen, mit Salz abschmecken. Die Zutaten mit dem Holzlöffel schön verteilen. Garnelen und Paprikaschoten im Uhrzeigersinn anrichten. Wenn man möchte, jetzt noch ein Rosmarinzweiglein dazutun, das gibt Aroma. Ab diesem Zeitpunkt wird die Paella nicht mehr angerührt!

In den ersten acht bis zehn Minuten soll die Paella kräftig kochen. Wie man so schön sagt: Der Reis soll tanzen. Insgesamt dauert der Kochvorgang nicht länger als 20 Minuten. Ob und wie die Hitze reduziert wird, richtet sich nach der Flüssigkeitsmenge, die noch in der Pfanne ist.

Vor dem Essen muss der Paella fünf Minuten Ruhe gegönnt werden – am besten unter Zeitungspapier. Mit Zitronenvierteln anrichten. Je nach Geschmack einen leichten Rosado aus der Region oder einen Vino tinto dazu servieren.


Viel Spass beim Nachkochen.


Thema: kein Quatsch

Montag, 2. Februar 2004, 12:19, von zorra | |comment